Kreislaufwirtschaft bei T-Shirts: Warum sie für nachhaltige Mode wichtig ist

Paulina Kulczycki

Nachhaltigkeit ist seit einigen Jahren eines der beliebtesten Themen in der Modeindustrie. Und dank diesen Trends setzen immer mehr Marken auf umweltfreundliche Praktiken – oder geben es zumindest vor (Stichwort Greenwashing). Aber was bedeutet es wirklich, in der Mode nachhaltig zu sein, und welche Methoden sind tatsächlich vielversprechend, wenn es darum geht, die Zukunft unseres Planeten zu retten? Die Antwort könnte in der Kreislaufwirtschaft liegen. Wir, von SANVT, erforschen daher das Konzept der Kreislaufwirtschaft bei T-Shirts und verraten dir, warum kreisläufige Systeme wichtig sind, um nachhaltige Mode zu gewährleisten.

 

Wir alle haben schon mal von dem Konzept der Kreislaufwirtschaft gehört. Aber worum handelt es sich dabei ganz genau? Die Kreislaufwirtschaft ist ein System, das darauf abzielt, die Lebensdauer und Nutzung von Rohstoffen zu verlängern, indem Materialien recycelt oder upgecycelt werden und geschlossene Kreisläufe in Produktionsprozessen geschaffen werden. So wird nicht nur Abfall, sondern auch der Gebrauch von neuen Ressourcen reduziert. Im Bereich der nachhaltigen Mode bedeutet dies, dass wir die Art und Weise, wie wir Kleidung produzieren, konsumieren und entsorgen, grundlegend überdenken müssen, um unsere modisch bedingten Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und eine verantwortungsvollere und ethischere Modebranche zu fördern. Wegwerfmode vom Discounter oder kurzlebige Billigware von Fast Fashion Konzernen sollten in der Kreislaufwirtschaft also vermieden werden!

Doch um die Wichtigkeit der Kreislaufwirtschaft auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können, müssen wir zunächst die umweltbelastenden Folgen der Modeindustrie begreifen. Beginnen wir also mit den Basics: Wie umweltschädlich ist zum Beispiel die Produktion eines herkömmlichen Baumwoll-T-Shirts? Spoiler Alert: Die Antwort ist verblüffend!

  

Circular Economy in T-Shirts SANVT reducing trash

 

Die Umweltauswirkungen eines Baumwoll T-Shirts

Egal in welchen Kleiderschrank man auch blickt, es stapeln sich haufenweise T-Shirts. Kein Wunder, denn sie sind ein fester Bestandteil unserer Garderobe und ein zeitloses Basic, weshalb sie in vielen Farben und Ausführungen gekauft werden. Viele Konsumenten kaufen ihre T-Shirts preiswert und oftmals in schlechter Qualität, da sie meinen, dass es sich nicht lohnt für ein Basic Geld auszugeben. Doch den hohen Preis zahlt man trotzdem – besonders, wenn die T-Shirts nicht nachhaltig und fair produziert sind! Schätzungen zufolge werden für die Herstellung eines herkömmlichen Baumwoll T-Shirts etwa 2.700 Liter Wasser verbraucht – das ist genügend Trinkwasser, um eine Person für 2,5 Jahre zu versorgen! Aber abgesehen davon, dass der Baumwollanbau nachweisbar wasser- und pestizidlastig ist, verursacht er auch eine Verschlechterung der Bodenqualität und einen Verlust der Artenvielfalt. Darüberhinaus trägt die verbrauchte Energie für die Herstellung, den Transport und die Lagerung von Baumwollkleidung zu immensen Treibhausgasemissionen und somit auch zu dem Klimawandel bei. Nicht umsonst wird Baumwolle von der Organic Trade Association (OTA) als die „schmutzigste Ernte der Welt“ bezeichnet. Ganz zu schweigen von den schlechten Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Auswirkungen für die Baumwollfarmer durch die eingesetzten Pestizide.

Wie können wir also die T-Shirt-Produktion nachhaltiger gestalten, fragst du? Ganz einfach: Wir müssen upcyceln, recyceln und wiederverwenden, so viel wir können. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, wenn wir unsere aktuelle Klimakrise bedenken. Und während unsere individuellen Bemühungen zwar von Bedeutung sind, müssen auch Unternehmen und Branchen in größerem Maßstab mit der Kreislaufwirtschaft beginnen – und das schließt auch die Politik ein! Einige Unternehmen setzen kreisläufige Systeme bereits in ihren Geschäftsplänen um, indem sie gebrauchte Textilien sammeln und daraus neue Kleidungsstücke herstellen oder für ihre Produkte recycelte Materialien anstelle von neuen Rohstoffen verwenden. Andere Unternehmen setzen wiederum auf geschlossene Kreislaufsysteme. 

So gibt es einige Upcycling-Unternehmen, die beispielsweise ein Abonnementmodell für T-Shirts anbieten. Die Kunden erhalten ein Set an T-Shirts, die sie zurückschicken können, sobald sie abgetragen sind. Und während die Kunden ein neues Set von T-Shirts bekommen, werden die alten T-Shirts in neue Produkte umgewandelt, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht und Abfall vermieden wird. Eine Art Bibliothek, aber für T-Shirts!

  

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Kreislaufwirtschaft vs. Recycling

Aber Moment mal: Was ist nun der Unterschied zwischen Kreislaufwirtschaft und Recycling? Obwohl Recycling das gleiche Ziel wie die Kreislaufwirtschaft verfolgt – und zwar Müll zu reduzieren und Ressourcen zu schonen – bezieht sich Recycling lediglich auf den Prozess des Sammelns, Verarbeitens und Umwandelns von Abfallstoffen in neue Produkte. Dabei wird das Abfallmaterial in seine Grundbestandteile zerlegt und zur Herstellung neuer Produkte verwendet – was zugegebenermaßen in einigen Fällen extrem energieaufwendig und nicht gerade umweltfreundlich ist.

Die Kreislaufwirtschaft hingegen ist ein ganzheitlicher Ansatz für die bewusstere Ressourcenbewirtschaftung, die darauf abzielt, die Nutzung der Rohstoffe so lange wie möglich zu verlängern, indem ein zirkulärer Material- und Produktfluss gefördert wird. Dies bedeutet, dass in einer Kreislaufwirtschaft Produkte bereits mit dem Gedanken entworfen werden, langlebig, reparierbar und recycelbar zu sein. Dabei werden geschlossene Kreisläufe in den Produktionsprozessen geschaffen, bei denen Abfälle aus einer Produktion als Input für eine andere dienen. Das Ziel ist es, ein regeneratives System zu schaffen, das sich selbst erhält und dauerhaft stabil ist.

Recycling ist somit zwar ein wichtiger Aspekt einer Kreislaufwirtschaft, aber eben nur ein Bestandteil des Gesamtpuzzles. Und um ganz ehrlich mit dir zu sein, finden wir, dass Recycling alleinstehend ein ziemlich veraltetes Konzept ist, um Mode nachhaltiger zu gestalten. Häufig werden recycelte Materialien auch nur als Grundlage für Greenwashing benutzt. Wohingegen es bei der Kreislaufwirtschaft darum geht, den gesamten Produktlebenszyklus zu überdenken – vom Design über die Produktion bis hin zum Verbrauch und zur Entsorgung. Es geht darum Wege zu finden, um weniger Rohstoffe zu verwenden und aus Abfällen einen Mehrwert zu schaffen. Und da in der Kreislaufwirtschaft die Umweltauswirkungen von Produktion und Verbrauch entlang der gesamten Produktionskette bedacht werden, sind die positiven Auswirkungen hinsichtlich der nachhaltigen Mode um einiges relevanter, als die von Recycling.

Erfahre hier mehr darüber wie Recycling in der Modeindustrie wirklich aussieht?

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Kreislaufwirtschaft und Wasserrecycling bei SANVT

Bei SANVT verwenden wir für unsere T-Shirts nur organische und recycelbare Materialien wie Bio-Baumwolle oder Lyocell. Darüberhinaus haben wir ein geschlossenes Kreislaufsystem für unsere Wassersysteme eingeführt, da die Modeindustrie immerhin für fast 20% der weltweiten Wasserverschmutzung verantwortlich ist. Und wusstest du, dass bei der Verarbeitung konventioneller Textilien über 2.000 Chemikalien verwendet werden? Darunter auch schädliche Chemikalien wie Quecksilber, Formaldehyd und Chlor, die besonders beim Färben eingesetzt werden! Daher färben wir bei SANVT alle unsere Stoffe ohne schädliche Chemikalien oder Schwermetalle. Und da unsere Fabriken mit geschlossenen Wasserkreisläufen arbeiten, vergewissern wir uns, dass nichts in die Natur zurückfließt, was nicht dorthin gehört. Auf diese Weise recyceln wir ganze 99.9% unseres Abwassers!

Darüberhinaus minimieren wir unsere Emissionen, indem wir unsere Produktion lokal halten und unsere Produkte auf dem Landweg und per Schiff transportieren. Außerdem verwenden wir in unseren modernen Fabriken nur Maschinen der Energieeffizienzklasse A oder B für die Strick- und Färbeprozesse, was unsere Energie-Emissionen erfolgreich verringert. Nach einer eingehenden Analyse ergab sich nämlich, dass der gesamte Produktionsprozess von unserem perfekten T-Shirt 5 kg CO2 verursachte (inzwischen ist es uns sogar gelungen, diesen Wert auf nur 3,4 kg zu reduzieren). Diese Emissionen sind etwa 50% niedriger als die eines konventionell hergestellten T-Shirts. Und hinzukommt, dass wir unsere produktionsbedingten Emissionen durch Wiederaufforstungsprojekte kompensieren, um vollständig klimaneutral zu sein. Wie du also siehst, bemühen wir uns stets, unsere Umweltauswirkungen durch geschlossene Kreislaufsysteme in unserer Produktion und recycelbare Bio-Materialien zu verringern. Mehr zum Thema Nachhaltigkeit bei SANVT erfährst du hier.

 

Kreislaufwirtschaft bei T-Shirts: Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kreislaufwirtschaft ein entscheidendes Konzept für nachhaltige Mode ist – und das fängt bereits bei unseren Basics, wie simplen T-Shirts an! Wenn wir also die Art und Weise, wie wir Kleidung produzieren, konsumieren und entsorgen überdenken, können wir nicht nur Müll reduzieren und Ressourcen schonen, sondern eine verantwortungsvollere und ethischere Industrie schaffen. Von unserem geschlossenen Wasserkreislaufsystem bei SANVT bis hin zum Abo-Modellen für Kleidung, gibt es viele Möglichkeiten, die T-Shirt-Produktion und die Modebranche zirkulärer zu gestalten – nun liegt es an uns, diese Bemühungen zu unterstützen und einen Beitrag für unseren Planeten zu leisten.

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