Herrenunterwäsche war schon immer ein interessantes Thema. Es gibt eine endlose Vielfalt an verschiedenen Unterhosen und ehrlich gesagt haben die meisten Leute eine starke Meinung über jede von ihnen. Unterschiede gibt es dabei nicht nur bei den verschiedenen Arten, sondern auch in der Funktionalität, dem Stoff, dem Komfort und der Passform. Aber wie kam es zu der Unterwäsche, die wir heute kennen? Wir bei SANVT tauchen tief in das Thema ein und schauen uns die Geschichte der Herrenunterwäsche etwas genauer an!
5000 v. Chr.: Primitive Lendenschurze waren jahrhundertelang „in“
Der Lendenschurz war vor 7000 Jahren die erste und wichtigste Form der Herrenunterwäsche. Prähistorische Männer nutzten ein einzelnes Stück Stoff, welches sie sich um ihre Taille wickelten, um sich zu bedecken. Sie wurden von verschiedenen Kulturen getragen, zum Beispiel in Indien, Mittelamerika oder Japan und hatten somit je nach kulturellem Einfluss unterschiedliche Formen und Größen. Für Jahrtausende hat sich daran nichts geändert.
Antike Ägyptische Lendenschurze (Quelle: Fashion History Timeline)
Viele sagen, dass die ersten Lendenschurze von den alten Ägyptern getragen und „Schenti“ genannt wurden. Hauptsächlich bestanden diese aus Baumwolle und Flachs. Die Menschen, die als Unterschicht galten, sowie versklavte Menschen besaßen wenig Kleidung, weshalb für diese der Lendenschurz als Oberbekleidung galt. Ägyptische Kunst von 1189 v. Chr. bis 1077 v. Chr. zeigt aber auch Pharaonen, die durchscheinende Oberbekleidung tragen, was bedeutet, dass für sie der „Schenti“ nur ein Untergewand war. Abhängig von der Kultur wurden Lendenschurze also als Unterwäsche oder Oberbekleidung genutzt.
Der Lendenschurz wird tatsächlich noch bis heute getragen. In Japan erlebte dieser – besser als traditionelles Fundoshi bekannt – 2017 ein Comeback und wurde zum heißesten Unterwäsche-Trend. Amazonas Ureinwohner, einige Völker in Afrika und andere Kulturen tragen auch noch den Lendenschurz als traditionelle Kleidung.
500 bis 1500 n. Chr.: Das Mittelalter brachte den revolutionären „Codpiece“
Der Lendenschurz blieb bestehen, entwickelte sich aber zu noch mehr Variationen und führte die „Braies“ ein: knie- oder wadenlange Baggy-Hosen aus Leinen oder Wolle. Zu dieser Zeit entstand die Herrenunterwäsche mit Beinlöchern. Bald darauf wurde ein „Hosenlatz“ hinzugefügt, der vorne geöffnet werden konnte, damit Männer effizienter auf die Toilette gehen konnten, ohne ihre „Braies“ ausziehen zu müssen.
Während der Renaissance begann Henry VIII. von England einen gepolsterten, prall gefüllten Codpiece, oder auch „Schamkapsel“ genannt, zu tragen. Es wurde dabei vermutet, dass er aufgrund von mit Salben getränkten Bandagen zur Heilung einer Form von Syphilis so überdimensioniert groß gewesen ist. Diese Theorie wurde allerdings von vielen Gelehrten widerlegt. Dennoch begründete Henry VIII. einen wattierten Schamkapsel-Trend, der um 1540 seinen Höhepunkt erreichte und ein halbes Jahrhundert bis etwa 1590 andauerte.
Der Hosenlatz entstand aufgrund von seiner Effizienz, dem Halt, den er bot, aber auch durch die damalige Schamhaftigkeit. Schnell entwickelte er sich zur High Fashion der damaligen Zeit und wurde von den Reichen und Adligen getragen. Als Männlichkeit im 16. Jahrhundert groß wurde, wurde der Codpiece ein Symbol für sexuelle Leistungsfähigkeit und Männlichkeit.
18. bis 19. Jahrhundert: Alles rund um Komfort
Bis 1868 wurde die Unterwäsche bescheidener, wobei die Schamkapseln zunächst bedeckt wurden. Schließlich wurde die Unterwäsche länger und einfacher und kam schließlich mit passenden Hemden bis sie schließlich zu Einem kombiniert wurde, um den „Union Suit“ zu kreieren – besser bekannt als „Long Johns“. Fun Fact: Zunächst war dies ein Damenkleidungsstück, wurde aber stattdessen zur Herrenmode.
1898 Werbung für Lewis Union Suits (Quelle: Period Paper)
Der geknöpfte Anzug war auf Komfort ausgelegt und verfügte außerdem über eine Reihe von Knöpfen um das Gesäß für einen einfachen Zugang zur Toilette – diese „Klappe“ erhielt einige interessante Spitznamen wie „Crap Flap“.
Nachdem sich Radfahrer über schmerzhafte Fahrradfahrten über Kopfsteinpflasterstraßen beschwerten, hat C.F. Bennett von dem Chicagoer Sportartikelunternehmen Sharp & Smith 1874 den „Jockstrap“ erfunden. Er verfügte über einen elastischen Bund und eine beutelartige Bandage, perfekt für alle Sportarten mit hoher Belastung.
1900er: Das Aufkommen von jetzt erkennbarer Unterwäsche – erst Boxershorts, dann Slips
Im Jahr 1925 begann der Gründer des Boxunternehmens Everlast, Jacob Golomb, das Design von Unterwäsche so zu optimieren, dass ein elastischer Bund anstelle eines Lederbunds verwendet wurde. Daher kommt auch der Name „Boxershorts“. Aufgrund des Mangels an Komfort und Halt im Vergleich zu früheren Formen von Unterwäsche erwiesen sie sich jedoch nicht als beliebte Kleidung.
1935 beeinflusste der Jockstrap die Einführung der Y-Frontklappen, einer eng anliegende Passform und ein höheres Maß an Halt in einer neuen, beinlosen Unterwäsche, die von Arthur Kneibler von Cooper Inc. In Chicago entworfen wurde. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Jockstraps wurden die ersten Slips „Jockeys“ oder „Jockey Shorts“ genannt. Im Gegensatz zu Boxern wurden diese schneller erfolgreich.
1940er: Der Kampf zwischen Boxershorts und Slips begann
Der Kampf zwischen Boxer und Slips, der tatsächlich bis heute anhält, lässt sich bis in die 1940er zurückverfolgen, wo Werbung die Kluft zwischen beiden vergrößerte und auch die Medizin ihre Argumente in die Diskussion über die bessere Unterwäsche einwarf.
1985 gab Levi’s den Boxershorts durch eine Werbekampagne für deren Jeans, welche ein männliches Model in Unterwäsche zeigte, einen unbeabsichtigten Schub. Interessanterweise wollte die Werbeagentur eine engere Unterwäsche, aber die Advertising Standards Authority lehnte ab – also war es ihnen zu verdanken, dass Boxer einen dramatischen Umsatzanstieg erzielten.
Frühe 1990er bis heute: Boxershorts und eine endlose Auswahl an Herrenunterwäsche
In den 1990er Jahren kam es schließlich zu einem Waffenstillstand durch hybride Boxershorts – dank John Varvatos, einem Designer bei Calvin Klein. Diese Boxer Briefs sitzen enger und haben die Länge von Boxershorts, aber die Y-Front-Unterstützung von Slips. Sie sollen bequemer, atmungsaktiver, flexibler und sportlicher sein. Dennoch gibt es sie in einer Reihe von Variationen – von der Größe über den Stil bis hin zu den verwendeten Stoffen.
Die Perfekten Boxershorts von SANVT
Natürlich gibt es heute eine größere Auswahl an Herrenunterwäsche als je zuvor. Aber wenn (hybride) Boxershorts dein Ding sind, dann haben wir bei SANVT die perfekte Unterwäsche für dich entwickelt. Wie die Boxershorts sitzen sollte, hängt vom Hosenbund, der Länge, der Weite und dem Material ab. Sie sollten aber weich und kuschelig sein und sich wie eine zweite Haut anfühlen – und dabei funktional und stylisch sein.
Und wir sollten die Nachhaltigkeit nicht vergessen, da moderne Unterwäsche für die Auswahl umweltfreundlicher Materialien und die Einbeziehung ethischer Produktionsprozesse verantwortlich ist. Durch die Verwendung von Lyocell – das aus natürlich gewachsenem Buchenholz hergestellt wird – und Bio-Baumwolle für 94% unserer Boxershorts und nur 6% Elastan, stellen wir die Nachhaltigkeit sicher. All unsere Produkte werden außerdem in Fabriken in Europa hergestellt, die sich hohen Arbeitsstandards verpflichten.