Nachhaltig reisen: 5 Tipps für klimafreundlichen Urlaub

Cosima Haas

Reisen ist günstiger und einfacher denn je zuvor. Doch wie sieht es mit nachhaltigem Reisen aus? Aufgrund des Klimawandels wird es immer wichtiger nachhaltig zu reisen, und den eigenen C02 Fußabdruck währenddessen größtmöglich zu verringern. Die gute Nachricht: es gibt einige Tipps, mit denen man mit wenig Einsatz, viel bewirken kann.

Tipp Nr. 1: ein nachhaltiges Reiseziel wählen

Sommerurlaub 2023 - nachhaltige Reiseziele in Deutschland

Allgemein gilt die Regel: je näher der Urlaub am eigenen Zuhause, desto nachhaltiger. Dementsprechend werden beim Urlaub im Heimatland nicht nur die geringsten Treibhausgase emittiert, sondern die lokale Wirtschaft wird auch noch unterstützt. Wer also in Deutschland trotz nachhaltigem Verreisen nicht auf Sonne und Strand verzichten möchte, hat die Möglichkeit beispielsweise an der Ostsee Urlaub zu machen. Auch für Wanderfreunde hat Deutschland viel zu bieten. Ob Wandern im Harz oder im Erzgebirge – in nur wenigen Auto- oder Zugstunden gelangt man innerhalb des Landes an die beliebtesten Urlaubsorte Deutschlands. 

Klimafreundliches Reisen in Europa

Wenn es um umweltfreundliches Reisen geht, sind Fernreisen davon nichtausgeschlossen. Man muss sich nur vorher richtig informieren! Wer nachhaltig in Europa reisen möchte, trifft mit Estland als Urlaubsort eine gute Wahl. Wenn auch ein eher unbekanntes Urlaubsziel, wird es dennoch immer beliebter. Estland, das nördlichste Land in Europa im Baltikum, hat nicht nur ca. 4000 Kilometer wunderschöner Küstenlinie, sondern auch noch die umweltbewussteste Hauptstadt in Europas 2023. Und das nicht ohne Grund: seit 2013 bietet Tallinn als erste europäische Hauptstadt seinen Einwohner:innen kostenlose öffentliche Verkehrsmittel an. Dadurch können viele schädliche C02 Emissionen vermieden werden, was sich ebenfalls in der guten Luftqualität innerhalb der Stadt äußert. Zusätzlich dazu sollen Bürger:innen, mit dem 15-Minuten-Ziel, alle notwendigen Infrastrukturen mithilfe nicht-motorisierten Verkehrsmitteln innerhalb von 15 Minuten erreichen. Weitere Maßnahmen, wie etwa Regenwasserbewirtschaftungssysteme und die Umgestaltung von Straßen zeigen: Tallinn besitzt großes Klimabewusstsein und fördert die Erhaltung von biologischer Vielfalt innerhalb der Stadt. Alle Klimaziele sind in einer ehrgeizigen Entwicklungsstrategie für 2035 zusammengefasst, die mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung in Verbindung stehen. 

Egal für welchen Urlaubsort man sich am Ende entscheidet, ist es bereits gut, wenn man sich im Vorhinein besonders über Transportmöglichkeiten vor Ort und Klima-Maßnahmen des Landes informiert. Denn es gibt Städte oder Gebiete, die mehr für den Schutz des Klimas und weniger dafür tun. Eine Übersicht über die nachhaltigsten, europäischen Städte erhältst du hier.

Tipp Nr. 2: Zug & Fahrgemeinschaften statt Flugzeug

Auch wenn es offensichtlich ist, muss es noch einmal betont werden: Flugzeuge sind die klimaschädlichsten Fortbewegungsmittel. Besonders Kurzstrecken-Flüge, oft attraktiv durch Billig-Airlines, können leicht vermieden werden. Eine Greenpeace-Studie zeigt: fast ein Drittel der beliebtesten Kurzstrecken-Flüge innerhalb von Europa können mit einer Bahnfahrt ersetzt werden, die weniger als sechs Stunden dauert. So könnte jährlich bis zu 23.5 Millionen Tonnen C02 gespart werden. Auch wenn eine sechsstündige Bahnfahrt im Vergleich zu einem einstündigen Flug zunächst länger scheint, sind bei einem Flug ebenfalls die Anfahrtszeit zum Flughafen, die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle sowie am Gate und die Abfahrt ins Hotel zu berücksichtigen. Mittlerweile gibt es viele großartige Angebote der europäischen Zuglinien. Neben Nachtfahrten gibt es ebenfalls flexible Tickets, wie beispielsweise Interrail. Wer Bus bevorzugt, kann Busreisen zu sehr günstigen Preisen buchen.

Wer trotzdem nicht auf sein Auto verzichten möchte, kann versuchen Fahrgemeinschaften zu gründen. Bei Autofahrten gilt die Regel: je höher die Anzahl der Personen im Auto, desto geringer der C02 Fußabdruck. Online-Plattformen, wie Blablacar oder Carpoolword, bieten Autofahrern eine Möglichkeit die eigene Fahrt anzubieten und potenzielle Mitfahrer zu finden. So werden nicht nur Kosten und Emissionen gespart, sondern auch eine langweilige Autofahrt aufregender gestaltet. 

Unabhängig vom Transportmittel sollten die C02 Emissionen der Reise kompensiert werden. Eine Möglichkeit hierfür ist, die durch die Reise freigesetzten Treibhausgase durch Klimaprojekte, wie beispielsweise Aufforstungsprojekte oder Ähnliches, zu kompensieren. Eben in Projekte zu investieren, die helfen, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden. C02-Fußabruck Rechner helfen bei der Wahl eines Transportmittels.

Tipp Nr. 3: Clever packen

Je mehr Gewicht in unserem Koffer landet, desto mehr Benzin wird für Züge, Autos & Co. benötigt. Deshalb lohnt es sich nicht nur für das Klima, wenig und bedacht zu packen, sondern erleichtert wortwörtlich auch das Reisen. Neben dem Verzicht von Büchern und plastikverpackten Drogerieartikeln, sollten vor allem Kleidungsstücke im Koffer landen, die vielseitig kombiniert werden können.

Langlebig, qualitativ hochwertig und bequem - Die SANVT Essentials sollen deine langjährigen Begleiter werden. Je nach Kleidungsstil können die Essentials unterschiedlich kombiniert werden, wodurch viel Platz im Koffer eingespart werden kann. Alle SANVT Produkte werden in Portugal handgefertigt und anschließend klimaneutral in unser Lager nach München transportiert.


Fehlende Inspiration für nachhaltiges Packen? Im Grunde benötigt man nur wenige Kleidungsstücke, die man unterschiedlich kombinieren kann, man aber trotzdem für jede Wetterlage gewappnet ist. So spart man Platz und Emissionen. Die abgebildeten SANVT Essentials im Video sorgen für folgende Emissionen:

Doch aufgepasst: alle produktionsbedingten Emissionen bei SANVT werden zu 100% kompensiert. So wird beispielsweise pro verkauftem Artikel zusammen mit Eden Projects ein Baum gepflanzt. Hier kannst du mehr darüber erfahren.

Tipp Nr. 4: Lokale Institutionen unterstützen

Besonders Entwicklungsländer sind oftmals abhängig vom Tourismus. Doch dieser kann sich auch negativ auf die Natur innerhalb des Landes, die Kultur sowie die lokale Bevölkerung auswirken. Deshalb ist es wichtig, während seines Aufenthaltes in einem fremden Land lokale Institutionen zu unterstützen und respektvoll mit der Kultur und der Umwelt umzugehen. Folgende Tipps können hierbei helfen:

  • Lokale Reiseführer für authentische Ausflüge buchen
  • In Gastfamilien wohnen
  • Internationale Restaurantketten vermeiden
  • Lokalen Einzelhandel und Familienbetriebe unterstützen

Bei der Buchung von Unterkünften, Reiseführern und Restaurants ist es immer wichtig darauf zu achten, dass die Anbieter kein Greenwashing betreiben und echte Nachhaltigkeits-Standards erfüllen. Einige Online-Plattformen bieten eine Übersicht über nachhaltige Hotels und Hostels.

Tipp Nr. 5: Vegan oder vegetarisch essen

Fliegen, Fast-Fashion und Fleisch zählen zu den Konsumangewohnheiten, die den größten negativen Einfluss auf den Klimawandel haben. Besonders Massentierhaltung bedeutet nicht nur die Abholzung Klima-bedeutender Biotope, wie den Regenwald, sondern fördert den Ausstoß klimaschädlicher Gase. Eine Studie aus 2022 hat gezeigt, dass eine globale Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung die Treibhausgasemissionen bis 2100 um 68% sinken könnte. Wenn es also um zu Nachhaltigkeit auf Reisen geht, sollte vor Ort möglichst auf Fleisch und Milchprodukte verzichtet werden. So ist das Essen nicht nur frischer, sondern meistens auch deutlich gesünder. 

Wer eventuell traditionelle Speisen trotzdem probieren möchte, sollte darauf achten, dass die Lebensmittel und speziell die Tier-Produkte regional angebaut wurden und BIO-Qualität aufzeigen.