Wie wäscht man Merino-Strickware?

Paulina Kulczycki

Merino ist der Rolls Royce unter den Strickwaren: luxuriös, sagenhaft weich und für die Ewigkeit gemacht – vorausgesetzt, man(n) weiß, wie man damit umgeht. Ein hochqualitativer und RWS-zertifizierter Merino-Pullover ist ein Investment, das nicht nur deinem Look, sondern auch der Umwelt zugutekommt. Die funktionelle Faser ist dabei ein echtes Naturwunder: Sie reguliert die Temperatur, braucht nur seltene Reinigung, und fühlt sich dabei mindestens genau so gut an, wie sie aussieht. Doch damit Merinowolle lange wie neu aussieht, braucht sie ein wenig Aufmerksamkeit. Die Frage ist also: Wie wäscht man Meirino-Strickware richtig? Erfahre alles, was du über die richtige Pflege deines Merino-Essentials wissen musst, damit es so nachhaltig und langlebig wie möglich bleibt.

Merinowolle ist nicht irgendeine Wolle. Die Faserstruktur von Merinowolle unterscheidet sich deutlich von Baumwolle oder herkömmlicher Wolle: Sie ist feiner, softer und deutlich atmungsaktiver, weshalb sie dem Klassiker Kaschmir seit Jahren Konkurrenz macht. Eines der wohl funktionalsten Eigenschaften ist, dass die natürliche Struktur der Merinofaser Gerüche neutralisiert, sodass du deine Merino-Strickware nicht ständig waschen musst – meist reicht es sogar, sie lediglich auszulüften. Klingt erstmal pflegeleicht, oder? Stimmt, Merino ist pflegeleicht und strapazierfähig, aber dennoch sehr empfindlich. Ein bisschen so, wie wenn du einen teuren Sportwagen bei schlechtem Wetter draußen stehen lässt – er kann es zwar ab, aber du solltest es vielleicht nicht jeden Tag tun. Und genau so verhält es sich mit Merino-Strickware auch: Wenn es nicht absolut nötig ist, geh lieber sparsam mit dem Waschen um, und lass dein Merino-Essential häufiger frische Luft schnappen.

Waschen oder nicht waschen, das ist hier die Frage.

Gleich vorweg: Merinowolle sollte nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Dank der natürlichen Anti-Geruchs-Eigenschaften und der Selbstreinigungskraft der Fasern reicht es in den meisten Fällen aus, die Strickware nach dem Tragen auszulüften. Wie das funktioniert? Lege deinen Pullover einfach für eine Nacht auf den Balkon oder das Fensterbrett, und am nächsten Morgen sollte er wieder frisch sein. Für das Einsparen der Wäsche wird dir nicht nur die Umwelt danken, sondern auch dein Pullover.

Sollte doch einmal ein Fleck entstehen, versuche ihn lieber gezielt zu behandeln, statt den ganzen Pullover zu waschen. Ein feuchtes Tuch mit natürlicher Seife oder etwas Feinwaschmittel helfen oft schon, um den Fleck vorsichtig zu entfernen, ohne die gesamte Faser des Pullovers zu beanspruchen.

So waschen Sie Merino-Strickwaren

Richtiges Waschen

Wenn’s dann doch mal sein muss, gibt es zwei Möglichkeiten: Waschmaschine oder Handwäsche. Aber keine Sorge – wir haben beide Optionen so einfach wie möglich zusammengefasst.

Der Wollwaschgang

Die meisten modernen Waschmaschinen sind mittlerweile „Merino-friendly“. Der Wollwaschgang arbeitet schonend und bei niedrigen Temperaturen. Hier die Essentials:

  • Temperatur: Maximal 30°C, ideal sind 20°C.
  • Schleudern: Minimal oder komplett ausschalten – die sanften Bewegungen des Wollprogramms reichen aus.
  • Waschmittel: Verwende ein spezielles Wollwaschmittel, und lass Bleichmittel und Weichspüler weg – diese zerstören die Merinofasern.

Die Handwäsche

Wenn du extra vorsichtig mit deinem Lieblings-Merinopullover sein möchtest, gibt es natürlich noch die Option der Handwäsche. Und wir müssen gestehen: Merino liebt Handwäsche. Das mag vielleicht etwas aufwändig klingen, aber es geht tatsächlich sehr schnell und garantiert dir später viele Jahre mehr Freude mit deinem Merino-Essential. Hier alles, was du dabei beachten solltest:

  • Verwende kaltes oder lauwarmes Wasser, fülle es ins saubere Waschbecken und füge ein paar Tropfen Wollwaschmittel hinzu.
  • Tauche die Strickware ein und schwenke sie leicht hin und her. Vermeide Rubbeln und Wringen! Lass das Merino-Teil maximal 5 Minuten im Wasser, sonst leidet die Faser.
  • Nimm die Strickware aus dem Wasser und drücke sie sanft aus, ohne sie zu drehen (!), um das Wasser leicht herauszudrücken. Wickel sie anschließend vorsichtig in ein Handtuch, um das überschüssige Wasser aufzusaugen.
Merino Strickwaren richtig waschen SANVT

Richtiges Trocknen

Die richtige Pflege von Merino-Strickware hört nicht bei der Wäsche auf. Das richtige Trocknen ist fast noch wichtiger. Denn nur ein Fehler beim Trocknen, und dein Merino-Pullover sieht aus wie der Crop-Pulli deiner Freundin.

Liegend trocknen, statt aufhängen

Um die Form deines Pullis zu bewahren, solltest du ihn flach auf einem Handtuch trocknen. Der Grund? Die Faser dehnt sich, wenn sie nass ist – hängst du die Merino-Strickware also nass auf, verformt sie sich leicht. Lege dein Merino-Essential also auf ein Handtuch, und lege ein weiteres Handtuch drüber, um es vorsichtig anzudrücken. Das saugt das restliche Wasser auf und lässt den Pullover schneller trocknen.

Bloß nicht in den Trockner

Woll-Fauxpas passieren ständig, ob wir wollen oder nicht. Eine der wohl ersten Lektionen, die man(n) beim Waschen lernt, ist, dass Wolle und Hitze sich nicht vertragen. Ein Trockner lässt auch Merinowolle einlaufen und schädigt die feinen Fasern. Investiere also lieber ein wenig extra Zeit für das natürliche Lufttrocknen. Dein Pulli wird es dir danken.

SANVT Merino Strickmode richtig waschen

Richtiges Aufbewahren

Wenn du dir schon die Mühe machst, deine Merino-Strickware perfekt zu waschen und zu trocknen, sollte es an der Aufbewahrung nicht scheitern.

Falten statt Aufhängen

Wie bereits erwähnt, ist Merinowolle ein besonders empfindliches Material. Nicht nur was hohe Temperaturen beim Waschen und Trocknen angeht, sondern auch gegenüber langem Aufhängen – die feinen Fasern können sich hierbei nämlich ungewollt dehnen und ausleiern. Verstaue deine Merino-Strickware also lieber ordentlich gefaltet im Schrank, idealerweise auf einem Regal oder in einer Schublade.

Mottenschutz

Als Naturfaser zieht jede Art von Wolle, leider auch Merinowolle, Motten an. Doch keine Sorge: Mittlerweile gibt es eine Menge natürlicher präventiver Mittel zur einfachen Vorbeugung von Kleidermotten. Zedernholzblöcke oder Lavendelsäckchen zum Beispiel sind eine natürliche Mottenabwehr. Damit bleibt dein Pulli frei von Löchern und lästigen Mottenbissen – und das ganz ohne synthetische Mottensprays, die den Fasern und der Gesundheit schaden können.

Merino-Strickware lagern

Wenn die warme Jahreszeit nach dem Winter anbricht und dein Merinopullover in die Sommerpause geht, gönne ihm eine letzte (Hand-)Wäsche und verstaue ihn sorgfältig in einem atmungsaktiven Stoffbeutel. So bleibt er frisch und mottenfrei bis zur nächsten Pulli-Saison.

Wie wäscht man Merino-Strickware: Fazit

Wie du siehst, ist ein hochwertiger Merinopullover nicht nur ein zeitloses und luxuriöses Fashion Statement, sondern bei der richtigen Pflege auch eine Entscheidung für Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Wenn du ihn nach unserem Leitfaden richtig wäschst, musst du ihn nicht alle paar Jahre ersetzen, sondern hast ein Teil für die Ewigkeit. Das hält deinen Look nicht nur stimmig und stilvoll, sondern spart auch Ressourcen und reduziert damit deinen ökologischen Fußabdruck.


Wenn du erfahren möchtest, welche Vorteile Merinowolle im Gegensatz zur herkömmlichen Wolle bietet, kannst du hier mehr nachlesen.

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