Wenn man versucht, das perfekte T-Shirt zu finden, gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen: Design, Passform, Qualität, Nachhaltigkeit, Marke, Preis, Preis-Leistungs-Verhältnis. Dennoch solltest du nicht vergessen, die Rohmaterialien des Stoffes genauer unter die Lupe zu nehmen!
Die mit Abstand am weitest verbreiteten Materialien, die du beim Online- oder Offline-Kauf von T-Shirts finden wirst, sind Baumwolle und Polyester (bzw. Polyestermischungen). Beides sind beliebte Stoffe, die du auf Pflegeanleitungen oder in Beschreibungen von Websites finden wirst. Und beide haben sicherlich Ihre Vor- und Nachteile und damit ihre Berechtigung im Modebereich:
Hier ist eine kurze Zusammenfassung von Baumwolle und Polyester für T-Shirts und andere Modeartikel:
- Polyester ist das Ausgangsmaterial für synthetische Gewebe bzw. Fasern
- Baumwolle ist eine natürliche Faser
- Polyester hat einige wichtige ökologische und funktionelle Nachteile
- Trotzdem ist es in der Regel billiger und in einigen Bereichen auch sinnvoller (Funktionskleidung)
- Hochwertige, extralangfaserige (ELS) Baumwolle ist unser empfohlener Rohstoff für Freizeitkleidung
- 100% reine ELS Baumwolle ist superweich, atmungsaktiv, haltbar und natürlich
- ELS Baumwolle kann kurzfristig teurer sein; aber langfristig kann es eine bessere Investition sein, denn: es hält länger.
Über Polyester
Polyester ist eine künstlich hergestellte synthetische Faser, die durch einen chemischen Prozess gewonnen wird. Bei seiner Herstellung werden in der Regel Erdöl, Kohle, Luft und Wasser kombiniert. In gewisser Weise ist Polyester ein Kunststoff, den man anziehen kann (Plastikkleidung).
1941 von britischen Chemikern erfunden und als “eine Wunderfaser, die 68 Tage lang bügelfrei getragen werden kann und danach immer noch gut aussieht” beworben wurde, hatte Polyester anfangs buchstäblich goldene Tage. Heutzutage ist Polyester jedoch – vor allem wenn man sich die Liste der Inhalts- bzw. Rohstoffe anschaut – zunehmend umstritten.
Umweltgründe sind sicher ausschlaggebend, aber es gibt auch Qualitätsprobleme hinsichtlich des Tragekomforts. Während pflegeleicht glänzende Polyesterhemden und -anzüge in den 70er Jahren noch en vogue waren (John Travolta in Saturday Night Fever), wird Polyester heute kaum noch als Premiumstoff für Freizeitmode betrachtet.
- Negative Auswirkungen auf die Umwelt:
- Kohlenstoffemissionen, die bei der ressourcenintensiven Herstellung von Polyester entstehen
- Wasserverschmutzung: Mikrofasern werden beim Waschen von Polyesterkleidung freigesetzt und gelangen dann in Abwasser und letztlich in die Weltmeere
- Noch mehr über die negativen Auswirkungen von Billigkleidung kannst du hier in unserem Blog nachlesen
- Geringe Atmungsaktivität: führt zu Schweißbildung bis hin zu regelrechten Schweißausbrüchen
- Die Schweißbindung fördert unter Umständen die Bildung von ungewollten Körpergerüchen
- Synthetische Fasern wie Polyester können die Haut reizen und Allergien hervorrufen
- Der Stoffglanz von Oldschool Polyester-Hemden eignet sich maximal für Retro-Mottopartys
Doch Polyester hat auch eine Reihe von Vorteilen, die sicherlich zu dessen Weiterverbreitung in der Modeproduktion beigetragen haben (bzw. noch immer beitragen). In erster Linie sind hier sicherlich die niedrigen Kosten zu nennen; aber auch das pflegeleichte Waschverhalten, schnelles Trocknen und eine generell gute Strapazierfähigkeit sind wichtige Vorteile von Polyester. Synthetische Fasern, die aus Polyestermischungen hergestellt werden, können vor Allem für Sport- oder Outdoor-Bekleidung eine sehr gute Alternative zu Kleidung aus Naturfasern sein. Vor allem dann, wenn funktionelle Eigenschaften wie ein geringes Gewicht oder Wasserdichtigkeit als entscheidende Qualitätsmerkmale wichtig sind.
Aufgrund dieser Vorteile, aber auch zum Ausgleich der Nachteile, wird Polyester häufig in Mischungen (sog. “Blends” aus natürlichen und synthetischen Fasern) verwendet. Sehr häufig auch mit Baumwolle, was uns zum nächsten Thema bringt…
Über Baumwolle
Baumwolle ist – im Gegensatz zu Polyester – eine natürlich vorkommende Faser, die aus Pflanzen gewonnen wird. Allerdings gibt es bei den Baumwollpflanzen selbst große Unterschiede, was sich auf die Qualität ihrer Fasern und letztlich auch auf die am Ende produzierte Kleidung auswirkt. Nicht alle Baumwollarten sind gleich (oder auch nur annähernd gleich), und “organische” Baumwolle ist nicht einmal eine Baumwollsorte selbst, sondern eher ein Prozess.
Die Analyse von Baumwoll-Faserlängen ist ein komplexes und teils nicht einfach verständliches Themengebiet, aber allgemein gilt: je länger eine Baumwollfaser, desto höher dessen Qualität und desto hochwertiger ist das Endprodukt (also Kleidungsstück). Dabei ist die hochwertigste Baumwollsorte die mit der längsten Faserlänge (auch “Stapel” genannt), so dass “Langstapel”-Baumwolle oder auch “extra-lang-stapel” (ELS) Baumwolle wie PIMA, SUPIMA und einige ägyptische Baumwollsorten als “die Besten” Sorten angesehen werden.
Überblick: Die Vorteile qualitativ hochwertiger Baumwolle gegenüber Polyester
- Die Produktion ist im Allgemeinen umweltfreundlicher, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt.
- Baumwolle ist biologisch abbaubar, also weniger schädlich für die Umwelt. Vor allem 100% Baumwollkleidung ist relativ einfach zu recyceln.
- Hohe Atmungsaktivität: führt zu weniger Schweißbildung und ist somit auch ein natürlicher Schutz gegen Körpergerüche.
- Es handelt sich um ein natürliches Gewebe, das die Haut nicht reizt.
- 100% reine Baumwolle ist weich und bequem und hat eine natürliche Optik.
Um auf die Qualität zurückzukommen: Je hochwertiger die Baumwolle ist, desto deutlicher fallen die eben aufgeführten Vorteile ins Gewicht. Extralangstapel-Baumwolle (wie von SANVT verwendet), ist superweich und atmungsaktiv, aber auch strapazierfähig genug, um ihre Form über lange Zeit zu behalten.
Auch bei Baumwolle gibt es einige Nachteile – diese betreffen aber vor allem minderwertige Baumwollsorten wie Highland- oder asiatische Kurzstapel-Baumwolle, die oft in “Fast Fashion” verwendet werden. Diese minderwertigen Baumwollsorten sind in der Regel billig (ähnliche Preislagen wie Fasern aus Polyester), aber Kleidungsstücke, die aus diesen Baumwollsorten hergestellt werden, verlieren leichter ihre Form, gehen ein und sind generell weniger langlebig.
Hinweis: Wenn du noch mehr Details willst, dann wirf doch einen Blick auf diesen Beitrag in unserem Blog: hier sprechen wir über die Vor- und Nachteile einzelner Baumwollsorten (von Supima bis hin zu seltener Sea Island Baumwolle).
Was ist nun besser bei T-Shirts: Polyester oder Baumwolle?
Wir glauben, dass hochwertige reine 100% Baumwolle bei T-Shirts oder allgemein bei Freizeitkleidung die deutlich bessere Wahl ist. Die Überlegenheit der Baumwoll-Naturfaser wird in allen wirklich wichtigen Qualitätsmerkmalen wie Nachhaltigkeit oder Tragekomfort aber auch bezogen auf die tatsächliche Haltbarkeit deutlich. Allerdings sind synthetische Fasern aus Polyester in der Regel die praktischere Wahl, wenn es um Sport- und Outdoor-Bekleidung geht.
Grundsätzlich ist sicher richtig, dass ein hochwertiges Baumwoll-T-Shirt mehr kostet als ein Shirt aus synthetischen Polyestermischgeweben. Gleichzeitig muss man aber auch seine Lebensdauer berücksichtigen. Denn bei richtiger Pflege kann ein T-Shirt aus qualitativ hochwertiger Baumwolle wirklich (fast) ewig halten, ohne dabei an Form oder Tragekomfort zu verlieren. Wenn man die Lebensdauer berücksichtigt, kann es – wie so oft im Leben – langfristig günstiger sein, einmal in Qualität und damit in ein gutes T-Shirt zu investieren: “too poor to buy cheap” war auch schon das Motto amerikanischer Goldgräber bei der Wahl ihrer Jeans.
Bei SANVT stellen wir deshalb all unsere Artikel aus hochwertiger ELS-Baumwolle her. Diese wird in den USA nachhaltig angebaut und in unserer Fabrik im Norden Portugals unter fairen Bedingungen zu T-Shirts, Sweatshirts und Hoodies verarbeitet.