Wir alle kennen die herzerschütternden Bilder von Vögeln, Meeresschildkröten und Wildtieren, die in Plastikverpackungen ersticken. Unsere Erde und unsere Meere versinken geradezu im Plastikmüll – und das obwohl Kunststoffe erst seit 1907 produziert werden! Das muss man sich erst mal bewusst machen: Wir haben es geschafft unser Ökosystem binnen nur eines Jahrhunderts, einem Wimpernschlag in der Geschichte unseres Planeten, zuzumüllen. Eine Industrie, die bislang noch nicht ausreichend mit Plastikmüll in Verbindung gebracht wird, ist die Bekleidungsindustrie. Nach der Erdölindustrie gilt sie als die umweltschädlichste Industrie und sorgt durch Verpackungen auf den Transportwegen für immense Mengen Plastikmüll. Wie relevant nachhaltige Verpackungen in der Mode sind, verraten wir dir daher in diesem Artikel.
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, wie umweltschädlich die Modeindustrie ist. Doch während die chemische Belastung von Böden und Gewässern, der Ausstoß von CO2 und soziale Aspekte, wie die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten, Themen vieler Medienberichten sind, bleibt der Einsatz von Plastik entlang der textilen Lieferketten bislang weitestgehend unbeachtet. Und das, obwohl die Modeindustrie – besonders im Online Handel – immense Mengen von Plastikmüll generiert.
Ganz davon abgesehen, dass ca. 70% der Textilfasern heutzutage aus Plastik bestehen und nicht nur durch das Waschen Mikroplastik in die Meere und das Grundwasser abgegeben wird. Hinzu kommt, dass viele Textilien als Wegwerfmode biologisch nicht abbaubareren Plastikmüll verursachen. Und wenn du glaubst, dass Recycling die Lösung aller Probleme ist, dann kannst du hier mehr über die Realität des Moderecyclings nachlesen. Aber bleiben wir erst mal bei dem Verpackungsmüll, um ein Problem nach dem anderen anzupacken.
Plastikmüll durch Verpackungen
Plastikabfälle in Form von Verpackungen entstehen in der textilen Wertschöpfungskette in erster Linie dadurch, dass die empfindlichen Textilprodukte auf langen Transportwegen vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Schmutz und Schimmel geschützt werden müssen. Dabei geht es nicht nur um den Transportweg des fertigen Produkts vom Onlineshop zum Konsumenten, sondern auch um alle Transportwege vom Rohstoff über Textil- und Färbefabriken bis hin zum Lager des Händlers. Dabei können etliche Schritte entlang der Produktionskette liegen, die meist sehr intransparent dokumentiert werden. Wie viel Verpackungsmüll ein Produkt also noch vor dem Versand zum Endverbraucher verursacht, ist meist nicht ein mal mehr nachvollziehbar.
Gelangt ein fertiges Produkt erst mal vom Online Shop zum Käufer, heißt das jedoch noch lange nicht, dass das Produkt seine Endstation erreicht hat. Da Retouren meist kostenlos angeboten werden, wird beim Online Shopping mittlerweile nämlich fast jedes zweite gekaufte Kleidungsstück zurückgesandt! Und dies verursacht nicht nur erneute CO2-Transportemissionen, sondern natürlich zusätzlichen Plastikmüll durch wiederholte Verpackungsverfahren. Doch welche Alternativen zu Plastik gibt es, um Kleidung im Transport zu schützen?
Alternativen zu Plastik
Es gibt inzwischen eine Menge umweltfreundlicherere Alternativen zu Plastik, die als Verpackungen in der Modeindustrie Einsatz finden. Bio-Plastik aus Algen oder Zuckerrohr, Holzfolie und Styropor aus Pilzen sind einige der biologisch abbaubaren Innovationen, die ähnliche Qualitäten im Bezug auf Geruchslosigkeit, Strapazierfähigkeit und Schutz aufweisen, wie die gängigsten Kunststoff-Übeltäter. Doch bei dem Begriff Bio-Plastik ist Vorsicht geboten: Denn nicht jedes Bio-Plastik besteht aus einem biologisch abbaubaren Stoff. Da die Bezeichnung „Biokunststoff“ sehr unklar definiert ist, kann es drei verschiedene Dinge bedeuten:
- Erdölbasiertes Plastik, das biologisch abbaubar ist.
- Biobasiertes Plastik, das biologisch abbaubar oder kompostierbar ist.
- Biobasiertes Plastik, das nicht biologisch abbaubar ist.
Daher empfehlen wir dir ganz genau zwischen den Zeilen zu lesen, wenn sich Marken – besonders Fast Fashion Konzerne – durch „Bio-Plastik“ grün waschen wollen. Außerdem muss es nicht immer das innovativste und neueste Material sein, um unsere Kleidung sicher und geschützt zu transportieren. Denn neben Bio-Plastik gibt es noch die guten, alten recycelten Papiertüten.
Nachhaltige Verpackungen bei SANVT
Als nachhaltige Modemarke haben wir es uns bei SANVT zur Mission gesetzt, den Ruf der Modeindustrie zu verbessern und sanfter mit der Natur und den Menschen umzugehen. Da wir uns der Plastikmüllkonsequenzen sehr wohl bewusst sind, und danach streben so umweltfreundlich wie nur möglich zu sein, sind unsere Verpackungen zu 100% plastikfrei! Wir vermeiden Polyestertüten und andere Plastiksorten und verpacken unsere nachhaltigen Basics in Umschlägen aus wiederverwendbarem und recyceltem Papier. Old, but gold!
Neben der Tatsache, dass unsere Kollektion ausschließlich aus umweltfreundlichen und biologisch abbaubaren Materialien produziert wird, und wir unsere Transportwege und Emissionen so kurz wie nur möglich halten, pflanzen wir zusätzlich bei jedem verkauften Produkt einen Baum, um unsere Umweltbilanz noch weiter zu optimieren. Wir finden, dass es schließlich auch die kleinen Dinge sind, die einen großen Unterschied machen.
Nachhaltige Verpackungen in der Mode: Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bekleidungsindustrie dringend Wege finden muss, Mode entlang der gesamten Produktionskette umweltfreundlicher zu verpacken, um Plastik- und Verpackungsmüll zu reduzieren. Nachhaltige Verpackungen sind daher genau so relevant, wie nachhaltige Kleidung selbst. Sonst ist es ebenso sinnlos, wie wenn man in Plastik verpackte Bio-Gurke kauft.
Erfahre in unserem Impact Report von 2022, wie transparent wir bei SANVT unsere Nachhaltigkeitsinitiativen dokumentieren.