Die Definition von Fast Fashion ist, dass sie so schnell und so günstig wie möglich in massenhaften Warenmengen hergestellt wird. Doch aufgrund der kurzlebigen Trends und schnell wechselnden Kollektionen der Händler, wird nur ein Bruchteil der hergestellten Kleidung tatsächlich verkauft. Der Rest davon endet als sogenannter Deadstock. Doch was ist Deadstock genau und warum ist es ein Problem? Wir bei SANVT erklären welche Arten von Deadstock es gibt, wie es entsteht, welche Umweltbelastungen es hat und welche Konsequenzen es sozial und wirtschaftlich mit sich bringt. Wir verraten dir aber auch, wie du Deadstock als Konsument minimieren kannst, um deinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Wer sich als Slow Fashion Enthusiast bezeichnet weiß über die erschreckenden Altkleiderberge und den Textilmüll Bescheid. Wir alle haben die Bilder aus der chilenischen Wüste gesehen, bei denen die Kleiderberge höher stehen, als die Berge der Wüste selbst. Doch wir vergessen dabei manchmal, dass sich der Textilmüll nicht nur auf unsere gebrauchte Altkleidung limitiert, sondern auch die unverkaufte Ware und Textilabfälle während der Produktion inkludiert. Und genau dieser Textilmüll, der niemals unsere Haushalte erreicht und nicht einmal Gebrauch findet, wird Deadstock genannt.
Wie entsteht Deadstock?
Deadstock bedeutet wörtlich übersetzt „toter Lagerbestand“ und bezieht sich auf überschüssige Ware, die nicht verkauft wurde und in den Lagern der Einzelhändler oder Hersteller liegen bleibt, ohne dass dafür eine Nachfrage besteht. Dabei kann es sich um unverkaufte Artikel aus der letzten Saison handeln, die sich aufgrund der schnell wechselnden Fast-Fashion Trends nicht verkaufen ließen, oder aber um Produktionsüberschüsse, die durch eine Überproduktion nach fehlerhaften Prognosen oder Sicherheitsmargen entstanden sind. Über die toten Lagerbestände von Kleidung, Schuhen und Accessoires hinaus, gibt es allerdings auch noch den Stoff-Deadstock, sprich unbenutzte Materialien, die in Textilfabriken und Bekleidungsfabriken verbleiben, weil sie nicht mehr für die geplanten Produkte verwendet werden oder weil Übermengen produziert wurden. Doch welche Probleme verursacht Deadstock wirklich?
Umweltbelastung durch Deadstock
Die Liste der Probleme, die Deadstock mit sich bringt ist lang – speziell hinsichtlich der Umweltbelastungen. Unter anderem sorgt Deadstock für unnötige Ressourcenverschwendung in einer Industrie, die ohnehin schon einen schmutzigen und verschwenderischen Ruf hat. Durch die extra Rohstoffe, die in der Produktion verwendet werden, ohne jemals einen Nutzen zu finden, aber auch durch die Emissionen, die durch Herstellung, Transport und Entsorgung entstehen, erhöht sich der CO2-Fußabdruck der gesamten Modeproduktion. Hinzu kommt, dass die meisten unverkauften Artikel auf Mülldeponien landen, wo sie je nach Materialart Hunderte von Jahren zur Zersetzung brauchen. Und wenn es um Deadstock von Luxusmarken geht, gab es bereits Skandale von unverkaufter Luxusware, die verbrannt wurde, um den Marktwert, die Markenreputation und die Exklusivität der Ware beizubehalten. Doch die Probleme von Deadstock in der Modeindustrie lassen sich nicht nur an der Umwelt- und Klimabelastung messen.
Wirtschaftliche Auswirkungen auf Marken
Die Konsequenzen von Deadstock sind auch wirtschaftlicher Natur. Denn durch die Überproduktion und fehlerhaften Prognosen entstehen finanzielle Verluste für Marken und Händler. Hinzu kommen die Kosten für die Lagerung unverkaufter Bestände. Deadstock wird oftmals mit extremen Rabatten zum Verkauf angeboten, bevor es in den Müll deponiert wird, was schon der einen oder anderen Marke den Ruf eines Ramschladens gegeben hat. Die billigen Preise kreieren zudem einen vermindert wahrgenommenen Wert von Modeprodukten, was wiederrum auf ethische Slow Fashion Marken mit fairen Preisen Auswirkungen hat. Konsumenten kaufen gewissenlos billig produzierte Waren im Sale von Fast Fashion Marken, statt hochwertige, nachhaltige und fair produzierte Ware einer Slow Fashion Marke für den 10-fachen Preis zu kaufen. Doch welchen Preis zahlen wir wirklich für diese vermeintlichen Schnäppchen?
Soziale Auswirkungen
Über die wirtschaftlichen Konsequenzen von Deadstock auf die Marke hinaus, gibt es noch viel gravierendere soziale Auswirkungen. Deadstock entsteht nämlich durch Massenproduktion. Und Ware kann nur dann billig und schnell in Massen produziert werden, wenn die Arbeitsbedingungen ausbeuterisch und unethisch sind. Und um die finanziellen Einbußen von Deadstock zu relativieren, setzen die meisten Fast Fashion Konzerne auf billige Arbeitskräfte und Kinderarbeit in Sweatshops. Eins ist also sicher: Wenn wir ein T-Shirt im Sale einer Fast Fashion Marke für nur 4€ kaufen, dann zahlt jemand anders dafür einen sehr hohen Preis.
Wie kann Deadstock seitens der Modeindustrie minimiert werden?
Um tote Lagerbestände, verschwenderische Produktion unter unethischen Arbeitsbedingungen und Textilabfälle zu vermeiden, muss in erster Linie die Bedarfsprognose seitens des Bestandsmanagements der Modemarken und Händler verbessert werden. Dank fortschrittlicher Datenanalyse und künstlicher Intelligenz ist dies heutzutage einfacher denn je. Darüberhinaus sollte die Politik in der Modeindustrie nachhaltige Produktionspraktiken fördern, um biologisch abbaubare Materialien zu verwenden und Initiativen zur Kreislaufwirtschaft zu ergreifen. Eine beliebte Option vieler Slow Fashion Brands ist Fashion On Demand, sprich Mode, die erst auf Bestellung produziert wird, um tote Lagerbestände zu verhindern. Eine Methode, die zwar mehr Geduld und Kosten beansprucht, dafür aber mit Sicherheit den geringsten Deadstock-Textilmüll verursacht. Eine weitere Alternative, um Deadstock zu vermeiden sind Upcycling Kollektionen. Dabei wird aus den Deadstock-Materialien eine komplett neue Kollektion kreiert, um den Materialen zumindest einen Nutzen zu geben. Doch wie sich die Modeindustrie hinsichtlich Deadstock entwickelt, liegt nicht nur in den Händen der Politik, Wirtschaft und Händler, sondern auch in unseren Händen als Konsumenten.
Was können wir als Verbraucher tun?
Die Nachfrage bestimmt das Angebot, stimmt’s? Als Konsumenten liegt es also in unserer Verantwortung uns von Fast Fashion Konzernen zu verabschieden und Slow Fashion Brands zu unterstützen. Statt Billigkleidung zu Discounterpreisen im Sale zu kaufen, sollten wir also auf Qualität und nachhaltige und faire Produktion setzen. Auch wenn uns ein T-Shirt dabei 10 mal so viel kostet, hält es dafür auch 10 mal länger, ohne dass jemand auf der anderen Seite der Welt dafür einen hohen Preis für zahlen muss. Qualität, statt Quantität lautet die Devise, um Deadstock vorzubeugen.
SANVTs Ansatz zur Minimierung von Lagerbeständen
Wir bei SANVT haben uns auf hochwertige Premium Essentials spezialisiert, die zeitlos, nachhaltig und fair sind. Unsere Kollektion wechselt nicht zu den Jahreszeiten und folgt auch keinen kurzlebigen Trends. Da unsere saisonunabhängige Kollektion nicht wechselt, sondern konstant ist, vermeiden wir tote Lagerbestände unverkaufter Artikel. Außerdem kreieren wir unsere Produkte nach dem Motto: "Echte Nachhaltigkeit ist Qualität, die ein Leben lang hält". Indem deine hochwertigen SANVT Essentials ein Leben lang halten, wollen wir Textilmüll vermindern und einen reduzierten und nachhaltigeren Konsum fördern. Wir versuchen unseren ökologischen Fußabdruck so minimal wie möglich zu halten und positive Auswirkungen auf Mensch und Natur zu haben, was du transparent dokumentiert in unserem Impact Bericht nachlesen kannst. Wir bemühen uns außerdem, ein Kreislaufsystem in der Mode zu unterstützen, weshalb wir für unsere Perfekte Jeans 24% Post-Consumer-Recycelter Baumwolle und für unsere Strickwaren 100% recycelte (GRS-zertifizierte) Wolle verwenden.
Durch unseren Blog klären wir außerdem regelmäßig über die Praktiken der Modeindustrie auf, recherchieren neue Initiativen, innovative Produktionsweisen und nachhaltige Materialien und schaffen damit ein Bewusstsein für die Konsequenzen unseres Modekonsums. Unser Ziel ist es, die Wertschätzung von Mode zu erhöhen und den Konsum zu reduzieren. Qualität über Quantität, eben.
Deadstock: Ein Teufelskreis
Deadstock ist ein Teufelskreislauf. Je mehr Teile unverkauft bleiben, desto billiger versuchen die Fast Fashion Konzerne zu produzieren und desto mehr Druck lastet auf den Marken mehr Ware anzubieten, um mehr Verkäufe zu generieren, was wiederrum zu mehr Deadstock führt. Um den Teufelskreislauf zu durchbrechen sollten wir als Konsumenten Slow Fashion Marken mit On Demand Kollektionen und nachhaltige Marken mit zeitlosen Kollektionen zu fairen Preisen unterstützen. So wird unsere Nachfrage hoffentlich nach und nach das Angebot verändern.