Kein “Green-Washing” und kein Trend sollte mit deinem Vertrauen spielen. Aber könntest du mir spontan die Unterschiede zwischen “nachhaltig”, “bio”, “fair” und den anderen “grünen” Wörtern erklären? Diese Begriffe haben alle eine eigene Definition und doch sind sie sehr abstrakt – und werden daher gerne verwendet. Dieser Artikel soll dir helfen, deine Vorstellungen an dein nächstes Produkt für dich zu definieren.
Es gibt viele Artikel, die diese Wörter erklären und voneinander abgrenzen. Aber wir bei SANVT machen das Ganze mit einem holistischen Ansatz:
Nachhaltigkeit
Damit Mensch und Natur (bzw. der Mensch in der Natur) auf lange Sicht existieren können, müssen Regeln für ein Zusammenleben eingehalten werden – gerade mit Blick auf zukünftige Generationen. Nachhaltigkeit besteht im eigentlichen Sinne dann, wenn eine bestimmte Wirkung über eine lange Zeit erzielt wird. Im Kontext der Modebranche soll natürlich ein positiver Effekt her.
Das Ganze in Verbindung mit der Umwelt bedeutet, dass nicht mehr an Ressourcen verbraucht werden darf, als vorhanden ist bzw. nachwachsen kann. Dieser Punkt bezieht sich nicht nur auf die Produktion. Ein nachhaltiges Produkt sollte in seinem ganzen Dasein keine negativen Effekte auf seine Umwelt haben.
Für SANVT bedeutet das:
Unsere Produkte sind langlebig. Die Qualität der Materialien sorgt für eine lange Haltbarkeit und die klassischen Schnitte verhindern, dass zu jeder Saison ein neues Shirt im Schrank hängen muss.
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Wir sind ClimatePartner zertifiziert
Wir färben alle Stoffe ohne schädliche Chemikalien oder Schwermetalle.
Wir recyceln 99,9% aller anfallenden Abwasser.
Verpackung und Produktmaterial bestehen aus biologisch abbaubaren Materialien.
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Hier kannst du mehr darüber erfahren.
Die SANVT Etiketten in der Fabrik in Portugal: Wir wollen Nachhaltige Kleidung statt großer Logos.
Die Gesellschaft – Die Erde
fair // sozial // ethisch
Diese Begriffe beziehen sich rein nach ihrer Definition auf einen gerechten Umgang im Zusammenleben. Hier geht es also um den Umgang zwischen Produzenten und Unternehmen. Dass mit dem Wort “fair” überhaupt geworben wird, zeigt einmal mehr, dass dieser Punkt nicht selbstverständlich ist. Das zeigt zum Beispiel die trockene und erschreckend anerkannte Definition von Sweatshops in China: “Eine kleine Fabrik, in der Arbeiter für viele Stunden Arbeit bei schlechten Bedingungen sehr wenig Geld bekommen”. In der Umsetzung von fairer Arbeit geht es dementsprechend darum, diese fast als selbstverständlich angesehenen Arbeitsbedingungen zu ändern (siehe “Die Siegel”).
ökologisch // organisch
Wenn mit ökologischer Mode geworben wird, geht es meist um die Verbindung aus sozial verantwortlicher und umweltbewusster Herstellung. Denn eine Produktion, die auf ihre Mitarbeiter achtet, sollte hoffentlich auch die Umwelt und ihre mehr als begrenzten Ressourcen im Kopf haben – sowohl bei der Herstellung, als auch beim gewünschten Konsumverhalten der Kunden. Denn die Produkte selbst sollten natürlich qualitativ so hochwertig sein, dass sie jahrelang von dir genutzt werden können. Sonst ist der “nachhaltige” Effekt verfehlt – denn wir wollenl eine positive Wirkung auf lange Zeit.
Ganz konkret am Beispiel organsicher Baumwolle bedeutet das, dass auf den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet wird und bei der Färbung keine schlechten Chemikalien eingesetzt werden. Für die Arbeiter wiederum bedeutet das Siegel “organisch”, dass sie die Baumwolle von Hand pflücken und sortieren müssen. Ob das in dem Sinne sozial und verantwortlich ist, oder nicht eher an veralteten Methoden festhält, steht nicht fest.
Die Schneiderinnen: Mónica und Mila nähen viele unserer SANVT Produkte in der Fabrik in Portugal.
Für SANVT bedeutet das:
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Wir arbeiten ausschließlich mit unabhängigen Familienbetrieben, die Menschen mit Respekt behandeln und negative Auswirkungen auf die Natur und Umwelt minimieren.
UND
Wir kooperieren mit lokalen und globalen Umweltschutzprojekten.
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Hier kannst du mehr darüber nachlesen.
Die Siegel – Die Kritik
Bio // Fairtrade // GOTS // Der grüne Knopf
Ein Bio-Produkt bestimmt sich hauptsächlich dadurch, dass es in seiner Herstellung nicht umweltbelastend sein darf – zum Beispiel durch den Einsatz von Pestiziden.
Fairtrade bezieht sich ganz spezifisch auf die Produktionsbedingungen in Entwicklungsländern. Hier soll eine “Fairness” zwischen Produzenten, profitierenden Unternehmen und Konsumenten hergestellt werden.
Das GOTS-Siegel verbindet diese beiden Punkte, da das Produkt mindestens zu 70 Prozent aus kontrolliert biologischen Anbau stammen muss, sowie die Arbeitsbedingungen Mindestkriterien erfüllen müssen. Hier besteht aber auch, wie bei dem Fairtrade-Siegel, die Schwierigkeit, dass dieser “Mindeststandard” weiterhin zu weit von humanitären Bedingungen entfernt ist und dennoch mit sozialer und umweltbewusster Produktion geworben wird.
Bei dem grünen Knopf handelt es sich um deutsches Siegel, wie der Name schon ahnen lässt. Dieses legt ähnlich wie das GOTS-Siegel Mindeststandards fest, sowie Verbote (Kinder-/Zwangsarbeit, Verwendung von Weichmachern). Die große Kritik besteht darin, dass ausschließlich das Ende der Produktion beleuchtet wird, also die letzten Schritte zur Herstellung des Endprodukts, wie das Nähen oder Färben. Die Bedingungen zur Gewinnung der Materialien werden hier außen vor gelassen. Diese Siegel machen gute Ansätze von sozialer und umweltbewusster Produktion für dich als Konsumenten greifbar. Dennoch solltest du dich hier damit auseinandersetzen, was dieses Siegel beinhaltet und ob damit transparent deine Anforderungen erfüllt werden.
Fazit: Definitionen stehen für sich. Du musst herausfinden, was du möchtest und keine abstrakten Ideen im Kopf haben. Möchtest du nachhaltige Produktion? Recycelte Materialien? Eine plastikfreie Verpackung? Wenn du dann eine Marke findest, die dir gefällt, frag einfach danach. Obwohl wir finden: Wenn jemand stolz auf das ist, was das Unternehmen für die Umwelt tut bzw. ihr nicht antut, dann sollte dieser jemand es dir transparent darstellen.