Den Begriff der regenerativen Landwirtschaft kennen wir bereits im Zusammenhang der Lebensmittelindustrie. Ein sexy Schlagwort für Clickbaits und leider oftmals auch für Greenwashing. Doch nicht nur Nahrung kann regenerativ angebaut werden, sondern auch die Materialien für unsere Kleidung. Laut Experten sollten Naturfasern nämlich nicht nur biologisch, sondern auch regenerativ angebaut werden, um wahrlich nachhaltig zu sein. Die Materialien deines Lieblings-T-Shirts sind also mindestens genauso wichtig, wie die Karotten in deinem Bio-Salat. Aber was ist regenerative Mode und was hat sie mit gesunden Ökosystemen zu tun? Wir bei SANVT zeigen 5 Schritte für mehr Nachhaltigkeit in deinem Kleiderschrank und klären auf, ob regenerative Mode das Potenzial hat, die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.
In der Slow Fashion Bewegung ist die Rede immer nur von nachhaltiger Mode, biologisch abbaubaren Materialien und fairer Produktion. Doch reicht das wirklich aus, um die Modeindustrie zu revolutionieren? Immerhin sind bereits fünf der neun planetarischen Grenzen überschritten: Klimawandel, chemische Verschmutzung, Phosphor- und Stickstoffkreislauf, veränderte Landnutzung und Zerstörung der Biosphäre. Und die Modeindustrie ist für einen großen Teil dieser Zerstörung unseres Planeten mitverantwortlich. Es müssen also effektivere Initiativen ergriffen werden, als nur Bio-Baumwolle zu verwenden. Da wir die natürlichen Ökosysteme in denen wir leben unter anderem durch die Produktion von Fast Fashion degradiert haben, muss über den Begriff der Regeneration – sprich der Wiederherstellung von Ökosystemen – gesprochen werden. Doch was bedeutet regenerative Mode genau?
Regenerative Mode
Im Gegensatz zur nachhaltigen Mode nutzt regenerative Mode nicht nur natürliche Ressourcen auf kontrollierte Weise und ohne Chemikalien, sondern verpflichtet sich auch dazu, die Natur besser zu hinterlassen, als sie vorgefunden wurde. Auf diese Weise sollen Ökosysteme wiederhergestellt und verbessert werden, statt Materialien exzessiv anzubauen und die Böden unfruchtbar zu hinterlassen. Es geht also nicht nur darum den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, sondern darum noch einen Schritt weiter zu gehen und sogar positive Auswirkungen auf die Umwelt zu hinterlassen. Doch wie ist das möglich?
5 Schritte für mehr Nachhaltigkeit:
- Regenerative Materialien
- Verzicht auf Pestizide & Chemikalien
- Wassermanagment
- Energieeffizienz & erneuerbare Energien
- Qualität & Langlebigkeit
1. Regenerative Materialien
Zunächst einmal ist es in Bezug auf regenerative Mode notwendig, regenerative Materialien zu verwenden. Dazu zählen nachhaltige und biologisch abbaubare Fasern, wie Hanf, Bio-Baumwolle, Tencel oder Leinen. Diese Materialien benötigen nicht nur weniger Ressourcen, sondern können auch so angebaut werden, dass die Böden nicht erschöpft werden. Doch es geht nicht nur darum, die Böden nicht zu erschöpfen, sondern darum sie zu verbessern. Regenerative Mode fördert landwirtschaftliche Praktiken, die den Boden anreichern, wie Kompostierung und minimaler Einsatz von Pestiziden. Durch spezielle Anbaumethoden unterstützt regenerative Mode die Biodiversität, und fördert somit die Artenvielfalt und die Gesundheit des Ökosystems.
Daher nutzen wir bei SANVT nur natürliche und biologisch abbaubare Fasern, wie Bio-Baumwolle, Lyocell und recycelte Wolle. Sogar unsere Etiketten bestehen aus 100% Baumwolle und nicht aus Polyester.
2. Verzicht auf Pestizide & Chemikalien
Du fragst dich, wie die Biodiversität und Artenvielfalt normalerweise durch die Modeindustrie gefährdet wird? Die Antwort liegt unter Anderem in dem immensen Gebrauch von toxischen Chemikalien und Pestiziden. Ein Schritt hin zur regenerativen Mode ist also die Verwendung von ungiftigen und biologisch abbaubaren Chemikalien in der Textilverarbeitung. Außerdem sollten innovative Technologien zur Abwasserbehandlung eingesetzt werden, um schädliche Chemikalien aus dem Abwasser zu entfernen, bevor es in die Umwelt gelangt – auch später in der Produktion, während der Färbeprozesse.
3. Wassermanagement
Und wenn wir schon von Wasser sprechen, sind wassereffiziente Prozesse ein wesentlicher Aspekt von regenerativer Mode. Schließlich ist Wasser das neue Gold, weshalb es mittlerweile etliche Initiativen gibt, die den Wasserverbrauch in der Textilproduktion reduzieren, wie z.B. Closed-Loop-Systeme.
Bei SANVT verfügen die Anlagen unserer Fabriken über geschlossene Wasserkreisläufe, die 99,9% aller anfallenden Abwasser recyceln. Außerdem werden die Stoffe unserer nachhaltigen Basics ohne schädliche Chemikalien oder Schwermetalle gefärbt. Mehr darüber erfährst du hier.
4. Energieeffizienz & erneuerbare Energien
Die nachhaltigsten Materialien und regenerativsten landwirtschaftlichen Prozesse nützen allerdings nichts, wenn die Energie, die für die Produktion eingesetzt wird, nicht erneuerbar ist. Regenerative Mode setzt auf erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie und kompensiert die produktionsbedingten Emissionen durch Klimaprojekte aus. Auch Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs, z.B. durch effizientere Maschinen und bessere Isolierung, sollten unternommen werden, um den CO2-Abdruck im ersten Schritt zu minimieren und Energieeffizienz zu erhöhen.
Bei SANVT haben wir in Zusammenarbeit mit externen Expertenteams die Umweltbilanz unserer Wertschöpfungskette analysiert und optimiert. So verursachte die Produktion eines Perfekten T-Shirts durchschnittlich 5kg CO2 und konnte mittlerweile auf 3.4kg gesenkt werden. Damit sind unsere Treibhausgas-Emissionen bereits 50% geringer als von konventionell produzierter Kleidung.
5. Qualität & Langlebigkeit
Last but not least: Bei regenerativer Mode sind Qualität und Langlebigkeit das A und O. Denn wenn die Qualität des Produkts minderwertig ist, kann eigentlich nicht mehr von einem nachhaltigen Produkt gesprochen werden. Ein wesentlicher Aspekt von regenerativer Mode ist schließlich ein reduzierter Konsum, der nur durch langlebige und zeitlose Kleidung ermöglicht wird, um den Bedarf des ständigen Neukaufs zu reduzieren.
Wir bei SANVT glauben, dass wahre Nachhaltigkeit Qualität ist, die ein Leben lang hält. Daher haben wir uns auf die Produktion von zeitlosen und hochqualitativen Premium-Essentials spezialisiert, die nicht nur fair und nachhaltig produziert werden, sondern auch langlebig sind.
Regenerative Mode: Fazit
Wie du siehst, geht regenerative Mode einige Schritte weiter, als nachhaltige Mode. Und wenn eine Marke tatsächlich den fünf Schritten für mehr Nachhaltigkeit folgt, ist regenerative Mode alles andere, als Greenwashing. Es ist eine integrative sozioökonomische Entwicklung in der Modeindustrie, die die biologische Vielfalt und die Produktqualität fördert. Damit ist regenerative Mode eine der wohl vielversprechendsten – wenn auch bislang noch utopischen – Bewegungen in der Sphäre von Slow Fashion. Würde die Modeindustrie komplett auf regenerative Mode setzen, wäre unsere Kleidung so grün ist wie der Green Smoothie am Morgen – im übertragenen Sinne, versteht sich.