SANVT PORTRAITS NO.04

David Pher

In unserem Gespräch mit David Pher haben wir über den Einfluss seiner Erziehung in einem künstlerischen Umfeld, seine Inspirationsquellen und die komplexen kreativen Prozesse hinter seinen lebhaften und vielschichtigen Werken gesprochen. David hat mit uns geteilt, inwiefern seine von Kunst umgebene Kindheit seine Arbeit beeinflusst hat und seinen spontanen, wenn auch strukturierten Kreationsprozess erklärt. Außerdem haben wir mit ihm über Kundeninteraktionen und die Rolle der Farben in seiner Arbeit gesprochen. In seinem Portrait erfährst du wie seine Kunst Räume in echte Fantasiewelten verwandelt.


Fotografie von David Prinz

 

In einem Haushalt voller Kunst aufzuwachsen, beeinflusst die Sicht auf die Welt mit Sicherheit. Inwiefern hat dich dies beeinflusst und eventuell sogar dazu gebracht, dich der Kunst zu widmen?  

 

Früher habe ich, obwohl ich die Bilder natürlich regelmäßig gesehen habe, diese gar nicht so direkt wahrgenommen. Bei uns hingen überall Bilder, teilweise auch Originale, die aber nicht von großen, bekannten Künstlern waren. Meistens waren es abstrakte Bilder, aber auch sehr viele Prints, zum Beispiel von Dalí und Picasso. Diese habe ich mir sehr oft angesehen und sie waren mir sehr präsent. Ich glaube, dass zum Beispiel die Strukturen, wie Farben angeordnet werden und die Abstraktion einen subtil begleiten, wenn man von klein auf damit aufwächst. Ich dachte aber eher immer “Das sind Künstler, die können das”, und habe mich da selbst nicht gesehen. Letztendlich hat das meine Karriere bestimmt auf eine gewisse Art und Weise beeinflusst, auch wenn es mich nicht direkt dazu gebracht hat, selbst zu malen.

 

Woher nimmst du die Inspiration für deine Gemälde?  

 

Mich inspiriert vor allem der Alltag und die Farben, die ich im Alltag sehe, sowie die Farbkompositionen etc. Alles, was in der Welt passiert, kann letztendlich als Inspiration genutzt werden. Und auch andere Künstler inspirieren mich, wenn ich zum Beispiel auf Ausstellungen gehe oder ins Museum, sehe ich, wie andere arbeiten. Manchmal ist das gar nicht so fein und genau, wie man es sich vorstellt. Das gibt einem dann das Gefühl, dass man sich nicht so viele Gedanken machen muss, sondern einfach mal machen.

 

Der kreative Prozess, der hinter jedem Bild steht, ist für Außenstehende oft ein Rätsel. Ist dein Prozess in erster Linie spontan oder gibt es eine strukturierte Vorgehensweise? Planst du etwas, bevor du ein neues Werk beginnst?  

 

Das ist immer sehr unterschiedlich. Was aber fast immer der Fall ist, ist dass der Prozess nicht so endet, wie ich es mir vorgenommen habe. Auch wenn ich eine Grundidee habe, entstehen die meisten Bilder im Prozess und es ändert sich oft noch viel. Oft hängt es auch von der Tagesform ab und ich probiere mal etwas anderes aus, zum Beispiel eine andere Struktur, und werde dann wieder ganz woanders hingeführt. Manchmal muss man sich auch von der Grundidee lösen können, denn wenn während des Prozesses ein anderer Teil heraussticht, kann das Bild in eine ganz andere Richtung gelenkt werden. Wenn man zu sehr an der Ursprungsidee festhält, kann das schwierig sein, denn spontan kommen oft noch bessere Ideen.    

 

Deine Bilder wecken durch ihre lebhaften Farben und dunklen Kontraste starke Emotionen. Welche Rolle spielt die Farbgebung bei der Gestaltung, Erzählung oder der Stimmung deiner Kunstwerke?   

 

Für mich spielen Farben eine sehr wichtige Rolle. Ich arbeite eher mit positiven Farben, weil sie glücklich machen und viele Kunden diese auch bevorzugen. Ich habe damit begonnen, fröhliche Farben zu verwenden, zum Beispiel pink, hellblau und weiß. Ab und zu arbeite ich aber auch mit dunkleren Farben, auch wenn ich das eher für mich selbst mache. Sobald ich ein größeres Studio habe, möchte ich das vermehrt machen und etwas vielfältiger arbeiten. Statt nur mit fröhlichen, leuchtenden Farben zu arbeiten, möchte ich in eine tiefere, dunklere Richtung gehen – eine Seite, die man ja auch in sich trägt.

 

"Alles, was in der Welt passiert, kann letztendlich als Inspiration genutzt werden."

Wenn du dich darauf vorbereitest, ein Bild für einen Kunden / eine Kundin zu gestalten, besuchst du den vorgesehenen Raum normalerweise vorher? Wie beeinflusst deine Beziehung zu diesem Raum deine Herangehensweise bei der Schaffung von Kunstwerken?

 

Da die Kunden schon fertige Bilder von mir kaufen, habe ich meistens keinen Einfluss darauf. Vielmehr schauen sie selbst, ob das jeweilige an den vorgesehenen Ort in der Wohnung oder im Haus passt. In den meisten Fällen sehe ich die Bilder dann direkt an der Wand hängen, was überraschend und auch sehr schön ist. Manchmal binden die Kunden mich aber auch ein und fragen nach meiner Meinung oder nach einem passenden Rahmen.  

 

Playlist für SANVT

Kreiert von David Pher

SANVT PLAYLIST